5. Etappe: 122 Km - 3164 Hm
Fiera di Primiero - Passo Gobbera - Passo Brocon - Fonzaso - Monte Grappa - Crespano del Grappa

Ab in den Süden! Crespano, auf rund 200 Metern Höhe zu Füßen des Monte Grappa gelegen, gibt einem nach Tag 5 das Gefühl, die Transalp bereits geschafft zu haben. Zur Adria sind es weniger als 100 hügelige Kilometer, die Alpen liegen hinter einem. Die Teilnehmer erhalten bereits einen Vorgeschmack des Dolce Far Niente, des süßen Nichtuns im mediterranen Klima des südlichen Voralpenlandes, für das auch der Gardasee steht. Vorher sind aber noch einige Pässe zu schaffen – und gerade die Etappe nach Crespano ist nach der Königsetappe noch einmal eine echte Herausforderung. Bevor es zum Monte Grappa geht müssen nämlich mit dem Passo Gobbera und dem Passo Brocon zwei neue Transalp-Pässe überwunden werden, die sportlich ebenso reizvoll sind wie landschaftlich. Durch abgelegene Bergdörfer geht es hinab in die Schlucht des Flusses Cismon, die sich bald bei Fonzaso in eine weitläufige Ebene öffnet. Die auch gleich den Blick zum bewaldeten Rücken des Monte Grappa freigibt. Die nordseitige Auffahrt führt auf weiten Teilen im Wald – sehr angenehm bei Sommerhitze – in Richtung des Cima Grappa, des Gipfels der mit einem mächtigen Denkmal für die Opfer des ersten Weltkrieg gekrönt ist. Angekommen an der Südflanke bietet sich bei klarer Luft ein Blick bis zur Adria, wenn er nicht von Schwärmen von Paraglidern versperrt wird, die diesen Südhang längst für sich entdeckt haben. Die Abfahrt hinab nach Semonzo ist ein kurviger Hochgenuss, der den konzentrierten Blick auf die Straße erfordert. Aber hie und da auch Zeit bietet, den einzigartigen Weitblick zu genießen.
 

Etappe-5-Karte
 

Etappe-5-Höhenprofil

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Tagebuch 5. Etappe 

Team 1 | Startnummer 202 
 Team-1

Um 6:30 gab´s Frühstück. Nach dem Frühstück konnte man traumhaftes Wetter in einer traumhaften Kulisse genießen. Meinem Rücken ging es nach der Behandlung von Gigis Wunderhänden ja seit Mittwoch schon deutlich besser. Also waren Alex und ich top motiviert.
Am ersten Berg, nach etwa 5 Kilometer merkte ich jedoch, dass dies heute nicht mein Tag werden sollte. Diesen Berg kamen wir zwar noch recht weit vorne drüber, am zweiten Berg hatte ich dann aber das Gefühl, man hat mir den Stecker rausgezogen. Fahrer um Fahrer fuhr an uns vorbei, das war nicht gut.
Ich habe dann auf der Abfahrt möglichst viel gegessen und getrunken, mit der Hoffnung, dass es am Monte Grappa wieder besser laufen würde. Wir hatten noch etwa 1800 Hm bis ins Ziel. Das war echt viel, bei meinem erbärmlichen Zustand!!! Zu Beginn des Anstieges hatte ich das Ziel unbedingt in dieser Gruppe (mit etwa 20 Fahrern) über den Paß zu kommen. Alex sah das anders, er wollte eine etwa 15 Fahrer starke Gruppe, die etwa 2 min vor uns fuhr, einholen. Ich kenne Alex seit 1978, aber diesen Druck den er heute an diesem Berg gemacht hat, verdient allergrößten Respekt. Ohne seine Hilfe würde ich da jetzt noch rumdöddeln.....
Im Ziel war ich sehr erfreut, dass wir noch immer den 10. Gesamtrang haben. Diesen Monte Grappa möchte ich nie mehr sehen, und Grappa
wird's beim Schmelz-Rennen auch die nächsten 50 Jahre nicht geben!!!
Thomas

Ergebnis: Platz 14 mit einer Zeit von 4:45:38
 

Team 2 | Startnummer 203
 Team 2

Heute kommt das Fazit wieder zum Schluss.Heute sind Bernd und ich erst um 7:00 Uhr aufgewacht, was eine gewisse Hetik mit sich brachte. Zum Glück: Top Wetter - nach dem es gestern Abend noch stark regnete.
Die Streckenführung und die Landschaft waren super, für mich die bisher beste Etappe. Die letzten 15 Km vor dem Monte Grappa Gipfel auf einer welligen Hochebene mit absolut atemberaubenden Blick in die "Voralpenebene" - Wahnsinn. Dann die Abfahrt hinunter zum Zielort - traumhaft.
Fazit: Beine so lala, Bernds Hintern schlecht, Teamspirit optimal
Henning

Ergebnis: Platz 46 mit einer Zeit von 5:57:12
 

Team 3 | Startnummer 204 
 Team-3 

Und wieder hat die WetterApp Recht behalten. Letzte Nacht noch Regen und heute - kaum zu glauben - strahlender Sonnenschein. Nach einem köstlichen Frühstück mit leckerem Cappuchino ging es 7 Km bergab zum Startort nach Fiera di Primiero. Dort noch die Armlinge zu Gigi in den Sprinter, Windweste aus und dann wieder einmal Start in einer Fußgängerzone mitten im Städchen. Dann ging das große Feld wieder neutralisiert bis zum ersten Berg. Neutralisationsphasen sind brandgefährlich und erfordern ein hohes Mass an gegenseitiger Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit. In den ersten Berg sind wir gemeinsam mit Henning und Bernd gefahren. Meine Beine fühlten sich zu Beginn nicht sonderlich gut an, das änderte sich aber 3 Kehren später und ich konnte zum ersten Mal auf dieser Transalp mit Druck einen Berg fahren. Vielen Dank an Gigi, die sich gestern Abend wieder mal über eine Stunde mit den Nervenstrukturen meines Schädels und der Halswirbelsäule auseinander gesetzt hat. Ich hatte Druck, die geprellten Rippen hielten sich heute zurück und so kamen wir relativ zügig über die ersten Berge. Der Druck reicht natürlich bei weitem nicht an die Monsterbeine meines Teampartners Thomas heran - sorry. Als letzten Anstieg stellte sich der Monte Grappa mit seinen 1700 Hm am Stück mit mehreren 17 % Steigungen in den Weg. Die Sonne stand voll auf dem Berg und so quälten sich alle Teams diesen ewig langen Anstieg nach oben. Von da ab ging es in einer wunderbaren Abfahrt in Richtung Zielort. Für die letzten 150 Hm hing sich Thomas noch mal voll in den Wind - und diesem Sog konnten meine müden Beine nicht widerstehen. Platz 18 geht voll in Ordnung.
Burkhard

Ergebnis: Platz 18 mit einer Zeit 5:25:29
 

Team 4 | Startnummer 205
 Team-4

Die Sonne scheint endlich schon am Start und wir sind heiß auf die heutige Etappe. 3200 Höhenmeter lassen uns hoffen den Abstand auf Platz 5 in der Gesamtwertung zu verringern.
Leider haben wir gegenüber unserer Damenkonkurrenz den Nachteil aus Startblock C zu starten. Da heißt es häufig Stau und Slalomfahren am ersten Pass. Egal, wir werden uns die 3 Pässe schon hochschrauben. Mit der Kamera vom TV-Team an meinem Bike ging es los. Nach dem Startschuss waren auch schon bald die schmerzenden Beine vergessen. Es lief perfekt für uns und am zweiten Pass konnten wir Team 2 mit Henning und Bernd begrüßen.
Am Monte Grappa sind wir auf das 5. Damenteam aufgefahren, so schlecht konnten wir also nicht sein heute.
Am Ende vom Monte Grappa taten die zweistelligen Anstiege schon gewaltig in den Oberschenkeln weh, aber wir fuhren zügig zum Gipfel. Nach einer rasanten und anspruchsvollen Abfahrt folgten noch flotte 5 km leicht bergauf bis ins Ziel. Geschafft! Platz 5 heute wieder eingetütet!
Wir sind glücklich, zufrieden und haben alles richtig gemacht. Morgen greifen wir bestimmt wieder an.
Alex

Ergebnis: Platz 5 mit einer Zeit von 5:51:09